Wir bringen Sicherheit
"Wir bringen Sicherheit …“
Selbst sicher – Wehr dich!
Selbstverteidigung kann jede(r) lernen.
Es geht dabei nicht um Kraft, sondern um innere Stärke.
In letzter Zeit häufen sich Überfälle auf Senioren und behinderte Menschen, wobei Geld, Ausweise, Handys etc. entwendet werden. Sicher hängt dies mit der steigenden Unsicherheit auf unseren Straßen zusammen, aber auch damit, dass ältere und behinderte Menschen viel mobiler sind als noch vor einigen Jahren. Oftmals kommt es bei diesen Überfällen auch zu Verletzungen, besonders durch unglückliches Fallen und Stürzen. Damit keine derartigen unerfreulichen Zwischenfälle passieren, haben sich die ASKö Pencak Silat Vereine Panglipur Austria des Themas Sicherheit angenommen!
Ein erster wichtiger Schritt dazu sind Selbstverteidigungskurse, die speziell für Menschen im Rollstuhl, für sehbehinderte und blinde Teilnehmer und für Senioren konzipiert wurden. Natürlich können sich auch diese Menschen im Rahmen ihrer persönlichen Chancen wirksam verteidigen. Vielfach werden BE-hinderte Menschen nur GE-hindert ihre Fähigkeiten selbst bestimmt einzusetzen. Der Montessori Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ muss auch in Stresssituationen angewandt werden.
Die maßgeschneiderten Methoden müssen individuell mit den Einzelnen erarbeitet werden und das Training muss auf den jeweiligen Grad der körperlichen Möglichkeiten abgestimmt werden.
Gleichzeitig wird auch das richtige Fallen und Stürzen trainiert, da sich besonders ältere Personen und Menschen im Rollstuhl davor fürchten durch unkontrollierte Stürze verletzt zu werden.
Techniken für sinnesbehinderte Menschen, insbesondere für Sehbehinderte, müssen durch die Vielfalt der Sehstörungen spezifisch angepasst werden.
Dass Sicherheit erlernbar ist, ist längst erwiesen. Und dass man dazu keine Kampfmaschine sein muss, sondern als normaler Durchschnittsbürger durchaus Möglichkeiten hat, sich selbst zu verteidigen, weiß der Kursleiter lng. Günther Ertl aus langjähriger Erfahrung. Er ist ausgebildeter Jiu-Jitsu Lehrwart, Präsident des österreichischen Pencak-Silat-Verbandes (Pencak Silat ist eine uralte indonesisch / malaiische Kampfkunst, die grob übersetzt kunstvolles Kämpfen bedeutet) und langjähriges Mitglied des ASKö LV Wien Vorstandes.
Ing. Günther Ertl und seine Frau Maria leiten seit vielen Jahren Selbstverteidigungskurse für behinderte Menschen jeden Alters. War mancher Teilnehmer zuerst noch skeptisch, so wich dieses Misstrauen bald der Erkenntnis, dass jede(r) sich gegen einen Angriff zur Wehr setzen kann. Viele Menschen fühlen sich unsicher, wenn sie abends alleine unterwegs sind. Potenzielle Angreifer suchen sich immer Opfer aus, bei denen sie nicht mit Gegenwehr rechnen müssen", erklärt Günther Ertl. Wichtig ist daher die Körperhaltung eines Menschen. Wenn ich selbstsicher auftrete und mich nicht von vornherein in die typische Opferrolle begebe, habe ich den ersten wichtigen Schritt getan. In unseren Kursen gehen wir auf die Möglichkeiten der einzelnen Teilnehmer ein. Sehr wichtig sind Techniken zur Deeskalation und Selbstbehauptung in kritischen Situationen. Denn nichts ist wirksamer als der Schutz eines selbstsicheren Auftretens!“. Ein wichtiges Ziel ist deshalb die Stärkung des Selbstvertrauens und das sichere Auftreten im Alltag, betont der Kampfkunst-Profi weiter.
Wenn es doch zu einem Übergriff kommt, wie z. B. einem Handtaschendiebstahl oder einer Pöbelei mit Handgreiflichkeiten, dann kann sich auch ein körperlich weit unterlegener Gegner zur Wehr setzen. "Es gibt eine Reihe von einfachen Befreiungsgriffen, wenn man am Arm festgehalten, umklammert oder sogar gewürgt wird", weiß der Experte. "So sind z. B. die Finger jedes Menschen sehr empfindlich, wenn man sie fest ergreift und stark verbiegt." In ihren Kursen zeigen Maria und Günther Ertl unter anderem den Teilnehmern schmerzempfindliche Stellen am menschlichen Körper, die auf Druck, Stöße oder Schläge sehr sensibel reagieren. Erwischt man den Angreifer dort, lässt er sofort von seinem Opfer ab. Während solcher Übungen bekommen auch die Trainer ungewollt einiges ab, wenn Kursteilnehmer ihre eigene Kraft unterschätzen. "Das gehört dazu", lacht Günther Ertl. "Wichtig ist, die Erfahrung zu machen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss. Aber natürlich muss man diese Techniken immer wieder üben.
Von Senioren wird auch oft gewünscht, das richtige Fallen zu trainieren. Fallschule wird daher auch immer in die Kurse miteingebunden.
Auf Grund unserer langjährigen Zusammenarbeit mit behinderten Menschen (geh- und sinnesbehinderten Jugendlichen und mit sehbehinderten und blinden Menschen, Senioren „65+“) mussten wir leider feststellen, dass die Integration dieser Menschen in einem herkömmlichen Trainingsbetrieb auf fast unüberwindbare Grenzen stößt.
Insbesondere Menschen im Rollstuhl haben Schwierigkeiten von ihrem Wohnort zu den Trainingsorten (fast ausschließlich Schulturnsäle) zu kommen, da sie in erster Linie auf den Wiener Sonderfahrtendienst oder auf Niederflurfahrzeuge des öffentlichen Verkehrs (derzeit noch nicht flächendeckend) angewiesen sind. Falls das Transportproblem gelöst ist, sind noch immer die vorwiegend nicht barrierefrei ausgebauten Schulstrukturen (Stiegen, kein Behinderten WC etc.) ein zusätzliches Problem. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sich die meisten behinderten Menschen lieber dort aufhalten, wo eine barrierefreie Infrastruktur vorhanden ist und wo sie sich problemlos orientieren können. Ältere Menschen mit Sehbehinderungen haben Angst sich in Abendstunden in fremder Umgebung zu bewegen – blinde Menschen würden für die Bewältigung neuer Wege eine professionelle Einschulung (Mobilitätstrainer) benötigen. All dies geschieht auf Kosten der Gesundheit, der sozialen Komponenten, der Sicherheit der behinderten Menschen, entfernt sich immer weiter von der gewünschten Integration behinderter Menschen gem. Bundes-Behindertengleich-stellungsgesetz und führt so eher zu einer Isolation anstatt zur gewünschten Zusammenführung.
Unsere Zielgruppen sind sinnes- und körperbehinderte Jugendliche und Erwachsene von 10 bis „65+“ Jahren, Die Sportausübung erfolgt in den vorhandenen Strukturen der jeweiligen Organisationen (Behindertenschulen, Seminarräume von Behindertenorganisationen, Senioren-Heimen etc.).
Da bei der Selbstverteidigung auch Schläge und Tritte erlernt werden, die zu gefährlichen Verletzungen führen können, muss auch von den behinderten Menschen ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein vorausgesetzt werden, da ein irrtümlicher Einsatz dieser Techniken fatale Folgen haben könnte.
Fallschule und Konzentrationstraining wird für alle Behinderungsgruppen angeboten.
Da Gruppen von behinderten Menschen Probleme mit dem Aufsuchen von externen, nicht barrierefreien Trainingsorten haben, kommen Pencak Silat und die nicht behinderten Sportler zu ihnen. Es kommt zu einem gemeinsamen Training mit maximalem Wohlfühlfaktor, da der gewohnte barrierefreie Lebensraum gewährleistet ist.
Die Kurse werden daher im Herbst fortgesetzt. Günther und Maria Ertl bieten auch spezielle Termine an, bei denen das richtige Fallen geübt werden kann, um Verletzungen bei Stürzen zu vermeiden bzw. die Folgen zu reduzieren. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Anfragen über den ASKö LV Wien oder via E-Mail ertl.guenther@aon.at.
Fallschule
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Selbstverteidigung für Senioren
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Selbstverteidigung für Menschen in Rollstühlen
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Schulterwurf im Rollstuhl